Mit der Herstellung von Kopfstützen für Friseurstühle beginnt 1922 in einer kleinen Werkstatt die Erfolgsgeschichte der GREINER GmbH. Bis heute hält das im schwäbischen Pleidelsheim ansässige Familienunternehmen an den Werten seines Gründers Walter Greiner fest, funktionale Produkte in ansprechendem Design auf höchstem Qualitätsniveau zu produzieren. Mittlerweile wird das Unternehmen in dritter und vierter Generation geführt und hat sich als Anbieter von hochwertigen Sitzen in den Bereichen Medizin-, Friseur- und Automobilinterieur etabliert.
Walter Greiner Senior gründet das Unternehmen „GREINER Stahlmöbel“ und legt damit den Grundstein des heutigen Unternehmens. Die kleine mechanische Werkstatt befindet sich in den ehemaligen Räumen einer Brauereiwirtschaft. Produziert und gefertigt werden vorerst Metallkomponenten für Friseurstühle und Metallgestelle für die Möbelindustrie. Schnell gelingt es dem Mechaniker sich als regionaler Qualitätsanbieter einen Namen zu machen.
Schon ein Jahr vor der großen Weltwirtschaftskrise 1929 laufen die Geschäfte schlechter. Dank der qualitativ hochwertigen Güter, gelingt es dem Unternehmen, seine Erzeugnisse trotz geringer Nachfrage über Fachgroßhändler im deutschen Reichsgebiet zu verkaufen. Obwohl die Industrieproduktion während der Wirtschaftskrise stark zurückgeht, kann das Unternehmen moderat wachsen. Erste Exportaufträge aus Schweden und Holland werden verbucht.
Die Kriegsrüstung verknappt das Angebot an Rohstoffen. Infolgedessen wird die Herstellung eigener Produkte eingeschränkt. Um die Arbeitsplätze zu sichern, wird die Produktion durch Lohnarbeit ausgelastet.
Aus Restbeständen von Kriegsmaterial werden alle möglichen Gegenstände aus Stahl wie Obstschalen, Weinuntersetzer, Stempelhalter oder Weihwasserkessel gefertigt. Auch die letzten Reste werden zu Gürtelschnallen und Anhängern verarbeitet.
Langsam kommt wieder ein normales Geschäftsleben in Gang und das Unternehmen beginnt mit der Herstellung von kompletten Stahlrohrgestellen für Friseurstühle.
Im Jahr 1960 erreicht GREINER das erste Mal einen Jahresumsatz von 1 Mio. DM. Im selben Jahr beginnt die Entwicklung und Fertigung eigener Friseurstühle. Bereits 1962 stellt das Unternehmen seinen ersten Damenfriseurstuhl mit hydraulischer Pumpsäule vor. Das moderne Design und die praktische Handhabung verhelfen dem Produkt zu großem Markterfolg.
Durch den nachlassenden Einrichtungstrend kommt es zu einer Krise in der Friseur- und Möbelbranche. GREINER erkennt das Nischenpotential für Qualitätsanbieter und erweitert die Fertigung um eine Polsterei.
GREINER übernimmt das Friseurstuhl-Programm der Firma Röder Söhne. Fast pünktlich zum 50. Jahrestag der Gründung feiert der klassische Herrenfriseurstuhl „Modell 903“ seinen Siegeszug im Friseurbereich. Als fast unveränderter Zeuge dieser Zeit, erfährt der lebende Oldtimer unter den Herrenstühlen auch heute noch die besondere Wertschätzung unserer Kunden. Damals ist das Modell stilprägend für eine ganze Epoche von Friseursalons. Heute ist es nach wie vor ein gefragter Klassiker. Noch im selben Jahr werden die ersten medizinischen Liegen und Stühle gefertigt. Die hohe Qualität und die Fertigungstiefe der Stühle überzeugen Krankenhäuser und Arztpraxen auf Anhieb.
Durch die europaweite Expansion werden größere Verwaltungsräumlichkeiten und Produktionshallen benötigt. Daraufhin wird die Produktions- und Verwaltungsfläche stark aufgestockt.
Das Unternehmen wächst weiterhin sehr stark und stößt erneut an seine Kapazitätsgrenzen. Ein neues Fabrikanwesen in Pleidelsheim wird erworben.
Die GREINER GmbH erwirbt die Scheel-Mann-Sitze GmbH aus Heimerdingen und erweitert somit ihr Produktprogramm um Automobil- und Nutzfahrzeugsitze. Neben der bekannten Marke, sichert sich das Unternehmen somit auch neue Kompetenz in der Fahrzeugsitzentwicklung. Als eines von wenigen Unternehmen in Deutschland deckt die GREINER GmbH damit den gesamten vertikalen Prozess eines Autositzes, vom anfänglichen Engineering bis zum fertigen Endprodukt, ab. Es folgt eine erneute Vergrößerung der Verwaltungs- und Fertigungseinrichtung, da auch die Fabrikation der Fahrzeugsitze nach Pleidelsheim verlagert wird.
Die GREINER GmbH führt das prozessorientierte Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001 (später DIN EN ISO 185) ein, welches alle Unternehmensprozesse mittels Prozessbeschreibung und Arbeitsanweisung eindeutig beschreibt und regelt. Somit bilden fortschrittlichste Methoden des Qualitätsmanagements und eine störungsfreie Organisation den Rahmen, um Qualität zu gewährleisten und ein zuverlässiges Band zu den Kunden aufzubauen. Zudem verpflichtet sich das Unternehmen dazu, mit vorhandenen Ressourcen effizient und schonend umzugehen.
Im Jahr 2000 wird der Produktbereich Friseureinrichtung, durch die Übernahme der Firma Nubert, um Waschsessel und Waschanlagen erweitert. Damit trägt die GREINER GmbH den hohen Anforderungen der Friseurinhaber an zeitloses und modernes Design Rechnung.
Das erste eigene Massagesystem wird entwickelt, das in den Waschsesseln zum Einsatz kommt. Aufgrund der verstärkten Nachfrage nach Maniküre- und Pediküresesseln passend zum Saloninterieur investiert GREINER in die Entwicklung und hat seitdem auch den Sessel cosmolore SPA im Programm.
Das Unternehmen bringt die erste Waschliege auf den Markt. Waschen je nach Kundengeschmack im Sitzen oder Liegen ist damit möglich. Der Friseur kann die Arbeitshöhe durch eine elektrische Höhenverstellung regulieren.
Im April 2016 zieht das Unternehmen in ein größeres Firmengebäude in Pleidelsheim. Auf 350 m² Ausstellungsfläche wird die Marke GREINER für Besucher und Interessenten „erlebbar“. Das Unternehmen bietet an, einen Termin zu vereinbaren, um sich vor Ort von den Produkten zu überzeugen. Noch im selben Jahr des Firmenumzugs, führt die GREINER GmbH mit der MULTILINE NEXT DC, MULTILINE NEXT IT und der MULTILINE NEXT AC eine neue Liegengeneration in den Markt ein, die in Sachen Technik, Design und Technologie neue Maßstäbe setzt. Das Unternehmen begegnet damit nach längerer Entwicklungszeit aktiv den gestiegenen Herausforderungen, die sich in der Infusionstherapie, der ambulanten Chirurgie und der Dialysebehandlung ergeben.
100 Jahre GREINER!